Online-Marketing ist ein vielfach verwendeter und häufig gesuchter Begriff. Wenn Sie gerade vor der Neuausrichtung Ihres digitalen Marketings stehen, dürften drei Fragen für Sie interessant sein:

  1. Was steckt hinter Online-Marketing bzw. was kann ich mir darunter vorstellen?
  2. Warum ist das so wichtig?
  3. Wie hilft es mir konkret, an neue Kunden zu kommen?

Punkt zwei können wir direkt klären. Dass Online-Marketing auch im B2B ungeheuer wichtig ist, haben viele Unternehmen leider erst mit Einzug der Pandemie bemerkt. Sie wissen schon – die Monate, als man feststellte, dass sich vieles auch ganz wunderbar online lösen lässt. Da mit den ersten Einschränkungen nämlich auch viele Veranstaltungen abgesagt wurden, brachen wichtige Ansätze zur direkten Neukundengewinnung weg. Für zahlreiche Unternehmen, die zuvor auch schon damit zu kämpfen hatten, dass Print-Werbung teuer ist und viel Streuverlust hat, war das der Strohhalm, der den Rücken des Kamels brach.

Online-Marketing als moderne – und zugegebenermaßen längst etablierte – Form des Marketings erreicht potenzielle Kunden jedoch immer und überall. Sie müssen nur auf ihr Handy gucken.

Dieser Beitrag wurde am 07.06.2022 aktualisiert.

Online-Marketing verbindet traditionelle Marketing-Disziplinen mit neuen Möglichkeiten

Fangen wir von vorne an. Was ist Online-Marketing?

Online-Marketing umfasst alle Marketing- und Werbemaßnahmen, die im digitalen Raum stattfinden. Also alles von Internetwerbung über Social-Media-Posts bis hin zu Aktionsmails. Dabei kann es auch wunderbar mit Offline-Marketing verknüpft werden – etwa, wenn Sie eine Broschüre um einen QR-Code ergänzen, über den Interessenten sich in Ihren E-Mail-Verteiler eintragen können.

Online-Marketing umfasst ein breites Spektrum an Marketing-Disziplinen. Das macht es einerseits vielseitig nutzbar, aber natürlich auch verwirrend. Gerade für Neueinsteiger.

Online-Marketing-Formate im Überblick

Brechen wir Online-Marketing deshalb also einmal auf die grundlegenden Maßnahmen herunter und schauen wir uns an, was dahinter steckt!

Content Marketing

Content Marketing setzt auf kostenlose Inhalte statt marktschreierischer Werbung. Das hat den großen Vorteil, dass Kunden von dieser subtilen Art des Online-Marketings nicht abgeschreckt werden. Denn im Grunde ist es gar keine Werbung per se. Content Marketing steht in einer „Produktionslinie“ mit Suchmaschinenoptimierung. Unternehmen veröffentlichen Inhalte wie Blogbeiträge, Videos und Podcasts, die genau auf die Fragen und Herausforderungen der Zielgruppe abzielen. Sie dienen als Köder, um potenzielle Kunden an das Unternehmen heranzuführen, um sie mithilfe von E-Mail-Marketing in zahlende Kunden zu verwandeln.

E-Mail-Marketing

E-Mail-Marketing ist wohl eine der bekanntesten Formate im Online-Marketing. Es gibt wohl kaum einen Inhaber einer E-Mail-Adresse, der noch nie einen Newsletter oder eine Werbe-Mail erhalten hat. Sie können diese Form des Online-Marketings nutzen, um Ihre Botschaften unter potenziellen Kunden zu verbreiten und sie so kaufbereit zu machen. Das gelingt am besten mithilfe eines Funnels.

E-Mail-Marketing vereint eine Vielzahl an Vorteilen für Unternehmen, wenn es gut gemacht ist. Wenn Sie mehr über professionelles E-Mail-Marketing erfahren möchten, dann lesen Sie hier weiter.

Social-Media-Marketing

Los ging es mit Facebook, XING und LinkedIn. Mittlerweile gibt es noch viel mehr Social-Media-Plattformen, über die Sie mit Ihrer Zielgruppe in Kontakt treten und eine „Fangemeinde“ aufbauen können.

Insbesondere KMU profitieren von den oftmals kostengünstigen Marketing-Optionen, die auf diesen Online-Plattformen möglich sind. Während Print- oder gar Fernsehanzeigen in der Offline-Welt ein oftmals unüberwindbares Hindernis aufgrund horrender Werbekosten darstellen, bieten Online-Marketing via Social Media maximalen Output bei minimalem Ressourcen-Einsatz.

Online-Marketing mithilfe von Suchmaschinen

Hier eröffnet sich zweifelsohne ein gegenüber dem Offline-Marketing völlig neues Feld im Online-Marketing. Google hat als führende Suchmaschine schon lange die Monopol-Stellung erlangt und ist ganz selbstverständlich in unseren Alltag integriert. Der Begriff „googeln“ steht seit 2004 sogar im Duden. Als Webseitenbetreiber sollten Sie Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO, unbedingt nutzen.

Diese Maßnahme ermöglicht es erst, dass Ihre Webseite bei bestimmten Suchanfragen überhaupt auf der ersten Seite landet. Andernfalls wird sie einfach von den Webseiten Ihrer Konkurrenz abgedrängt. Welche Möglichkeiten es gibt, um eine Seite redaktionell und technisch zu optimieren, können Sie in dieser Anleitung nachlesen.

Affiliate-Marketing

Erfunden wurde Affiliate-Marketing durch Amazon. Das Prinzip ist recht einfach:

  • Ein sogenannter Affiliate-Link wird generiert, der direkt zu einem Produkt führt.
  • Kommt es nach dem Link-Klick zu einem Kauf, erhält der Link-Verbreitende eine Provision. Dabei muss teils nicht einmal das ursprünglich verlinkte Produkt gekauft werden – Hauptsache, es kommt zu einem Kauf.

Der Vorteil für Amazon ist natürlich eine erhöhte Reichweite über die Verbreitung seiner Produkte durch Word-Of-Mouth. Denn es ist verständlich, dass eine Person eher einen Rucksack kaufen wird, weil ein ihr bekannter und damit vertrauenswürdiger Reiseblogger ihn empfiehlt.

Der Händler muss zwar eine geringe Provision zahlen, spart aber andererseits die Werbekosten und kann möglicherweise die Abverkaufs-Rate mithilfe von Affiliate-Links erhöhten. Mit anderen Worten ist Online-Marketing dieser Form also eigentlich nichts weiter als eine Form des Empfehlungs-Marketings.

Auch im Online-Marketing gibt’s Werbeanzeigen

Google platziert Anzeigen in Suchergebnissen oder auf Webseiten. Meta ermöglicht Werbung auf seinen hauseigenen Plattformen, ebenso wie Twitter, LinkedIn und jedes andere soziale Netzwerk. An Werbung kommt man auch im Internet nicht vorbei. Und da sie, wie oben schon erwähnt, vergleichsweise kostengünstig bei geringerem Streuverlust ist, lohnt sie sich im Online-Marketing auf alle Fälle.

Als Werbetreibendem entstehen Ihnen nur dann Kosten, wenn ein User eine vorbestimmte Aktion ausführt. Das kann ein Link-Klick sein, eine Kontaktaufnahme, aber auch das Anschauen eines Videos für einige Sekunden.

Daher ist das A und O beim Werben im Online-Marketing, dass die Anzeigen zielführend sind. Also Leads einfahren. Wenn die Anzeige per se schlecht gemacht ist, entstehen zwar durch fehlende Klicks keine direkten Kosten, allerdings wird dadurch auch keinerlei Nutzen generiert. Daher ist auch hier ein gutes Know-how essenziell, um erfolgreich Online-Werbung zu betreiben.

Local Marketing: Online-Marketing an Ort und Stelle

Zu Offline-Zeiten war Local Marketing ganz klassisch in Regionalzeitungen anzusiedeln. Hier konnten Unternehmen ganz potenzielle Kunden in der näheren Umgebung ansprechen. In den Weiten des Internets wird die Regionalzeitung von drei Maßnahmen abgelöst:

  1. Targeting – also die Eingrenzung der Personen, die Ihre Werbeanzeigen sehen sollen. Google bietet unter anderem die Auswahlmöglichkeiten von Personen, die an dem Ort leben, oder Personen, die diesen Ort kürzlich besucht haben. Auch in Facebook können Sie nach Orten und Ländern eingrenzen.
  2. Local SEO – das ist die Suchmaschinenoptimierung für ortsbezogene Suchanfragen wie „Klempner Mainz“ oder „vegane Restaurants Trier“. Das gelingt einerseits, indem Sie entsprechende Wörter auf Ihrer Homepage unterbringen. Zudem sollten Sie Ihrem Unternehmen ein Google-Business-Profil anlegen, damit es mitsamt Steckbrief und Kontaktmöglichkeiten in Google Maps auftaucht.
  3. Einträge in Online-Branchenportalen. Das dürfte selbsterklärend sein. Auch die tauchen häufig ganz oben in den Suchergebnissen auf, wenn Menschen nach Dienstleistungen in Bezug auf einen Ort suchen.

Okay – und wie komme ich damit an neue Kunden?

Schauen wir uns nun abschließend an, wie Sie alle diese verschiedenen Maßnahmen des Online-Marketings in einer Strategie vereinen, die Ihnen Kunden einbringt.

Stellen Sie sich dazu vor, Sie sind ein Datenschutzbeauftragter, der neue Aufträge gewinnen möchte. Sie veröffentlichen regelmäßig Content, also Blogbeiträge und Videos (oder auch Podcast-Episoden), rund um die wichtigsten Datenschutz-Fragen.

Bei der Themenauswahl gehen Sie danach, was Ihre Wunschkunden häufig googeln (auch „Keywordrecherche“ genannt) und ergänzen Ihren Content um kostenlos herunterladbare Inhalte. Etwa eine Übersicht der wichtigsten DSGVO-Vorgaben. Zeitgleich posten Sie auf Social Media regelmäßig kurze Tipps zum Datenschutz und weisen auf neu erschienenen Content hin. 

Außerdem optimieren Sie alle Inhalte für Suchmaschinen und schalten hin und wieder Werbung, da SEO und Content sich erst einmal als Besuchermagnet einpendeln müssen Nun kommen über drei Wege potenzielle Kunden auf Ihre Webseite:

  1. Über Suchmaschinen und Social Media (organischer Traffic)
  2. Über Werbeanzeigen (bezahlter Traffic)

Interessenten stoßen so auf Ihren Content und fordern sich nach dem Lesen den kostenlosen Inhalt an. Den bekommen sie natürlich nicht einfach so, sondern nur im Tausch gegen die E-Mail-Adresse, was sie in Ihren Funnel überführt. Dort werden diejenigen Personen herausgefiltert, die ernsthaftes Kaufinteresse haben.

Et voilà: Mit etwas Hingabe haben Sie nun einen soliden Online-Marketing-Prozess geschaffen, der Ihnen beinahe automatisch neue Kunden bringt. Mit der Zeit können Sie die bezahlte Werbung sogar einstellen. Und das günstiger und bei weniger Streuverlust als mit klassischem Marketing.