Ähnliche klingende Abkürzungen, die in jeder Branche umherfliegen und einen als Einsteiger ständig aus dem Konzept werfen – wer liebt sie nicht? Auch im Onlinemarketing gibt’s einige davon – zum Beispiel SEA und SEO. Diese Begriffe sind fast identisch, haben aber einen himmelweiten Unterschied. In diesem Beitrag klären wir kurz und verständlich, worin genau der besteht und was Sie wann einsetzen sollten.

SEO und SEA – Teilbereiche von SEM

Wenn Sie es ganz eilig haben, hier die Kurzzusammenfassung: SEO und SEA sind Teilbereiche vom Suchmaschinenmarketing (SEM). Der Unterschied besteht darin, dass SEO eine organische und SEA eine bezahlte Strategie ist.

Was ist SEO?

Fangen wir an mit „SEO“, denn über diesen Begriff stolpern Sie in Beiträgen und LinkedIn-Posts häufiger mal als über „SEA“. SEO ist die Abkürzung für search engine optimization, also Suchmaschinenoptimierung. SEO umfasst alle Schritte, mit denen Sie die Sichtbarkeit Ihrer Webseite auf organische Weise erhöhen. Heißt also: Schritte, die dafür sorgen, dass Ihre Webseite ohne Bezahlen möglichst weit oben in Suchergebnissen auftaucht. Dazu gehören zum Beispiel guter Content und die richtigen Keywords, aber auch technische Aspekte wie Metatitel von Bildern, die User Experience oder schnelle Ladezeiten.

Vor- und Nachteile von SEO

Vorteile

Nachteile
  • Langfristige, nachhaltige Sichtbarkeit – solange Ihre Seite für bestimmte Keywords relevant ist, ist sie auffindbar
  • Keine zusätzlichen Kosten
  • Aufbau von Vertrauen und Autorität – je öfter die Zielpersonen Sie mit gutem Content in den Suchergebnissen finden, desto mehr sehen sie Sie als verlässlichen Experten an
  • Lange Vorarbeit, z.T. dauert es Monate, bis sich erste Ergebnisse zeigen
  • Abhängigkeit von Algorithmus-Updates – ein Google Core-Update kann Ranking-Positionen gehörig verschieben
  • Zielgruppen-Targeting nur indirekt über Keywords – Beiträge können auch von „uninteressanten“ Personen gefunden werden

Was versteht man unter SEA?

SEA steht für search engine advertisement – zu Deutsch: Werbeanzeigen in Suchmaschinen aller Art. Da die beliebteste Suchmaschine in Deutschland aber nach wie vor Google ist, beschränken wir uns darauf. Auf SEA stoßen Sie immer dann, wenn Sie die kleinen Werbeanzeigen vor und nach den Suchergebnissen, aber auch auf YouTube oder sogar im Gmail-Postfach sehen. SEA schlägt also immer SEO – aber das heißt nicht, dass es unbedingt besser ist. Das liegt vor allem am Auktionsmodell, mit dem Sie Ihre Platzierung bezahlen.

Vor- und Nachteile von SEA

Vorteile

Nachteile

  • Kurzfristige, schnelle Ergebnisse (z.B., wenn Sie bei aktuellen Themen schnell dabei sein möchten)
  • Reichweite/Traffic, wenn Ihre Webseite auf organischem Weg noch nicht viel Traffic erhält
  • Auflistung noch vor Suchergebnissen
  • Sehr genaues Targeting (z.B. nach Interessen, Region, Alter)
  • Sobald Sie nicht mehr zahlen, ist die Reichweite weg
  • Klar als Werbung gekennzeichnet
  • Werbung wird oft ignoriert – oder wird überhaupt nicht angezeigt, wenn User Adblocker nutzt
  • Je nach Wettbewerbsdichte teuer
  • Klickbetrug möglich: Wettbewerber könnten wiederholt auf Ihre Anzeigen klicken, um Ihr Budget frühzeitig aufzubrauchen und Sie so „rauszukicken“

 

Was ist wichtiger – SEO oder SEA?

Oder anders gefragt: Wann sollten Sie SEO oder SEA einsetzen?

Die Antwort auf diese Frage ergibt sich aus den einzelnen Vor- und Nachteilen. Allein aus Kostengründen sollten Sie langfristig auf jeden Fall in SEO investieren. SEO steigert Ihre Reichweite nachhaltig und generiert Ihnen auch dann Traffic, wenn Sie keine bezahlten Anzeigen schalten. Sie können sicher sein: Solange Ihr Content so gut ist, dass er auf Seite 1 erscheint, findet Ihre Zielgruppe Ihre Webseite definitiv. Natürlich steckt hier erst einmal eine Hürde drin – denn wie man den Content eben so gestaltet, dass er gut rankt, will gelernt sein. In unserer großen SEO-Anleitung erfahren Sie, wie’s geht.

Ihre Webseite ist noch neu oder Sie haben ihr in Sachen SEO in letzter Zeit nicht allzu viel Aufmerksamkeit gewidmet? Dann greifen Sie ruhig erst mal auf SEA zurück, um ihr einen ersten Aufschwung zu verleihen. Optimieren Sie Ihre Seite dann im Laufe der Zeit, damit sie auch auf organischem Wege Traffic erzeugt. SEA können Sie immer dann einstreuen, wenn Sie Ihren Traffic kurzfristig erhöhen wollen (zum Beispiel bei einer großen Aktion), oder wenn Sie sich zu einem aktuellen Thema positionieren wollen. Mit SEO kann es vorkommen, dass Ihre Seite erst dann ganz vorne auftaucht, wenn das Thema schon längst wieder an Bedeutung verloren hat.

Die kurze Antwort lautet also: SEO und SEA sind beide gleich wichtig – doch wer nachhaltig Reichweite aufbauen und sein Budget schonen will, sollte den Fokus auf SEO legen.