Wer als Arzt zum ersten Mal Kontakt mit dem Thema Marketing hat oder sein Praxismarketing neu ausrichten und der heutigen Zeit anpassen möchte, muss irgendwann den ersten Schritt machen. Doch wie fängt man richtig an? Erfahren Sie hier, wie Praxismarketing für Ärzte Schritt für Schritt richtig aufgebaut wird und wie Sie sich so den Weg für den Erfolg Ihrer Praxis ebnen.

Warum das richtige Praxismarketing für Ärzte entscheidend ist

Während in ländlichen Gegenden eher ein Ärztemangel herrscht, müssen sich Kliniken und Praxen in Ballungsgebieten gegen eine Vielzahl von Mitbewerbern durchsetzen. Auch wenn Ärzte oftmals vom klassischen Empfehlungsmarketing profitieren, sollte ein aktives Praxismarketing betrieben werden, damit kontinuierlich neue Patienten gewonnen werden und so der Fortbestand der Praxis gesichert ist.

Bei der Wahl des richtigen Arztes spielt vor allem dessen Fachkompetenz eine entscheidende Rolle. Um diese beim potenziellen Patienten unter Beweis zu stellen, reicht es nicht aus, mit bunten Anzeigen oder großen Plakaten zu werben. Vielmehr müssen Sie eine Möglichkeit finden, die Sie als der Experte in Erscheinung treten lässt, der Sie sind. Ideal dafür geeignet ist eine gut durchdachte Content-Marketing-Strategie. Durch einzigartige, hochwertige Inhalte, die den Interessenten wirklich weiterhelfen, positionieren Sie sich als Fachmann und gewinnen so das Vertrauen Ihrer zukünftigen Patienten.

In 5 Schritten zur passenden Content-Marketing-Strategie

Damit Sie mit Content Marketing den erwünschten Erfolg erzielen, ist es wichtig, nicht einfach blindlings loszulegen. Vielmehr ist eine passende Strategie nötig, damit Sie mit Ihren Inhalten den geplanten Effekt erzielen. Dafür sind nur fünf einfache Schritte nötig.

Schritt 1: Ziel festlegen

Als erstes muss das Ziel des Content Marketings festgelegt werden. Generell wird die Patientengewinnung beim Praxismarketing für Ärzte und Kliniken immer im Vordergrund stehen. Je genauer das Ziel jedoch formuliert ist, desto besser lässt sich die Strategie daran anpassen. Überlegen Sie sich also so exakt wie möglich, was Sie mit Ihrem Praxismarketing erreichen möchten:

  • 10% mehr Neupatienten im Vergleich zum Vorjahr
  • 5 Termine pro Woche mehr
  • Eine 20%ige Steigerung der Vorsorgeuntersuchungen in 24 Monaten
  • Ein höherer Anteil an Privatpatienten
  • Mehr Zusatzleistungen als im Vorjahr abrechnen

Wichtig ist: Content Marketing funktioniert langfristig. Wer schnell auf einen Schlag 100 neue Patienten gewinnen möchte, sollte sich andere Wege suchen. Wenn Sie allerdings an einem nachhaltigen Marketing interessiert sind, ist Content Marketing das richtige. Sind die entsprechend langfristigen Ziele genau definiert, kann auch die Zielgruppe besser angesprochen werden.

Schritt 2: Buyer Persona definieren

Bei den geplanten Inhalten sollen die potenziellen Patienten im Fokus stehen. Damit das funktioniert, müssen Sie Ihre Zielgruppe natürlich so gut wie möglich kennen und den Content entsprechend anpassen. Ein Hausarzt in einer Gegend mit eher geringem Durchschnittseinkommen wird seine Patienten anders ansprechen als ein Schönheitschirurg in der gut situierten Vorstadt. Statt die Zielgruppe als schwammige Masse mit dem gemeinsamen Merkmal „krank“ zu betrachten ist es hilfreich, eine Buyer Persona zu entwickeln. Die Buyer Persona ist eine fiktive Person, die dem Idealbild Ihres Wunschpatienten entspricht. Neben Geschlecht, Alter und Einkommen spielen hier auch Faktoren wie persönliche Vorlieben und Abneigungen, Erfahrungen, Ziele und Einstellungen eine entscheidende Rolle.

Haben Sie zum Beispiel eher konservativ eingestellte Rentner als Zielgruppe ausgewählt, die Neuerungen eher skeptisch gegenüberstehen, bringt es wenig, Ihren Content auf den neuesten technischen Errungenschaften und modernsten Verfahren aufzubauen. Liegt Ihr Fokus hingegen auf einer technikaffinen Zielgruppe, kann es sinnvoll sein, über Themen wie Online-Sprechstunden oder innovative Behandlungsgeräte zu sprechen. Ärzte müssen anhand Ihrer Buyer Persona entscheiden, welche Maßnahmen für Ihr Praxismarketing sinnvoll sind.

Schritt 3: Inhalte und Themen finden

Die Inhalte müssen also zur Buyer Persona und Ihren Zielen passen. Um herauszufinden, was Ihre potenziellen Patienten interessiert, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Als erste Quelle kommt der direkte Austausch mit Ihren Bestandpatienten infrage. Im Praxisalltag werden Sie vermutlich mit wiederkehrenden Fragen und Problemen konfrontiert. Nutzen Sie diesen Input, um Inhalte zu erstellen, die für Ihre Zielgruppe relevant sind.

Eine weitere Möglichkeit bietet die Keyword-Recherche. Verschiedene Onlinetools zeigen Ihnen auf, nach welchen Begriffen und Fragen Menschen online suchen. Wenn Sie Ihre Inhalte hinsichtlich dieser Keywords optimieren, sorgen Sie dafür, dass Interessenten schnell bei Ihren Inhalten landen und Sie als Experten wahrnehmen – was ein wichtiges Ziel beim Praxismarketing für Ärzte darstellt.

Im Idealfall erstellen Sie sich einen Themenplan für die nächsten Monate, den Sie dann sukzessive abarbeiten. Bedenken Sie dabei auch saisonale Besonderheiten. So sollte ein Blogbeitrag zum Thema Grippeimpfung idealerweise spätestens im Herbst online sein.

Schritt 4: Content erstellen

Sind die passenden Themen gefunden, geht es an die eigentliche Erstellung des Contents. Welche Art von Inhalt Sie anbieten möchten, hängt ebenfalls von Ihrer Zielgruppe ab. Aber auch Ihre individuellen Vorlieben sollten berücksichtigt werden. Wer nicht gerne vor einer Kamera agiert, für den ist ein Videoformat eher ungeeignet. Sonst sind Ihrer Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Am einfachsten und effektivsten sind textbasierte Blogbeiträge, die mit Bildern und Grafiken angereichert werden und suchmaschinenoptimiert sind.

Ein guter Weg im Praxismarketing für Ärzte ist es beispielsweise, den Interessenten frei zugängliche Inhalte, sogenannte Leadmagneten, anzubieten. Diese weiterführenden Inhalte bekommen die Interessenten nur gegen Angabe ihrer E-Mailadresse. So erhalten Sie die Kontaktdaten potenzieller Patienten, die Sie dazu nutzen können, das aufgebaute Vertrauen weiterauszubauen – beispielsweise mithilfe eines informativen Newsletters. Leadmagneten können verschiedene Formate haben. Sowohl besonders ausführliche Informationen als auch knackige Zusammenfassungen ziehen besonders viel Aufmerksamkeit auf sich. Möglich wären zum Beispiel:

  • Eine Infografik, die die Wichtigkeit des richtigen Zähneputzens aufzeigt
  • Ein E-Book zum Thema Hautkrebsvorsorge
  • Ein Allergiekalender
  • Eine Checkliste für die wichtigsten Impfungen

Schritt 5: Content verbreiten

Auch der beste Content muss bei der Masse von Inhalten, die es online gibt, erstmal gefunden werden. Neben der Suchmaschinenoptimierung, die neben den richtigen Keywords auch Formatierungen und technische Aspekte umfassen sollte, helfen Newsletter, Anzeigenschaltungen mit gezieltem Targeting und Social Media dabei, Ihre Inhalte an die Interessenten zu bringen. Dabei gilt: Bei einem guten Praxismarketing für Ärzte sollten Sie sich niemals nur auf einen Weg verlassen. Soziale Netzwerke können im schlimmsten Fall vom einen auf den anderen Tag ausfallen oder aufgelöst werden. Je breiter Ihre Kanäle gestreut sind, desto besser – vorausgesetzt, Ihre Zielgruppe hält sich ebenfalls dort auf.

Social Media beim Praxismarketing für Ärzte sinnvoll nutzen

Neben der Verbreitung Ihrer Inhalte können und sollten Sie Social Media auch für die generelle Image- und Kontaktpflege im Rahmen des Praxismarketings für Ärzte nutzen. Ob Facebook, Twitter oder Instagram: Nutzen Sie die sozialen Netzwerke dazu, um selbst zu bestimmen, welches Bild die Öffentlichkeit von Ihrer Praxis oder Ihrer Klinik bekommt. Ein gut gepflegtes Profil umfasst wichtige Informationen wie Sprechstundenzeiten, Adresse und Zahlungsmöglichkeiten. Sie können sich und Ihr Team vorstellen, aus dem Praxisalltag erzählen und ohne Umwege auf Fragen und Beschwerden von Patienten reagieren. Der direkte Kontakt zum Patienten und das Gefühl der Nahbarkeit bauen zusätzliches Vertrauen auf, das Ihnen dabei hilft, neue Patienten für sich zu gewinnen.

Fazit

Das Content Marketing bietet als Teil des Praxismarketings für Ärzte viel Potenzial – schließlich sind in kaum einem anderen Bereich fachlich korrekte Informationen und Vertrauen so wichtig wie im Gesundheitswesen. Wenn Sie es schaffen, eine für Sie passende Strategie zu erstellen und den Patienten mit Ihren Inhalten das Gefühl zu vermitteln, dass sie bei Ihnen in guten Händen sind, steht dem Fortbestand und Wachstum Ihrer Praxis oder Klinik nichts mehr im Wege.

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