Wer eine Landingpage erstellen möchte, muss dabei immer ihr übergeordnetes Ziel im Hinterkopf behalten: Eine Landingpage ist eine Seite mit einer ganz spezifischen Absicht: Sie verfolgt einzig und allein den Zweck, die dorthin geleiteten BesucherInnen zu einer bestimmten Aktion zu lenken. Ob es sich um das Absenden einer Kontaktanfrage, den Download eines E-Books, oder einfach das Ansehen eines Videos handelt: Landingpages sind vielseitig einsetzbar.
Eine Seite, ein Ziel. Das klingt erst einmal recht simpel. Aber wie Sie sich nach den letzten Beiträgen unserer Reihe über „Fehler im Content Marketing“ sicher denken können, kann man auch hier das ein oder andere falsch machen. Wir zeigen Ihnen die acht Top-Fehler, die Ihnen beim Erstellen einer Landingpage nicht unterlaufen sollten.
Fehler Nr. 1: Beim Erstellen Ihrer Landingpage übertreiben Sie es mit Verlinkungen und CTAs
Grundsätzlich gilt: Jede Landingpage ist im Grunde genommen eine Einbahnstraße. Sie soll BesucherInnen nur zu einem einzigen Ziel führen. Ein Fehler, den viele beim Erstellen ihrer Landingpages machen, ist: Sie verwandeln die eigentliche Einbahnstraße in einen Kreisverkehr mit drei Spuren und sieben Ausfahrten. So führt in jeder zweiten Zeile eine Verlinkung im Text auf andere Bereiche Ihrer Webseite, vielleicht sogar auf externe Webseiten. Ihre CTAs (Call-to-Action, also Ihre zentralen Handlungsaufforderungen) reichen von „Jetzt E-Book herunterladen“ über „Beratungsgespräch vereinbaren“ und „Kostenlosen Check starten“ bis hin zu „Mehr zum Thema auf unserem Blog lesen“. Nutzerinnen und Nutzer haben somit eine ganze Bandbreite an Optionen, wie sie die Landingpage frühzeitig verlassen, ohne das eigentliche Ziel zu erfüllen.
Wie Sie es richtig machen: Jeder Link ist eine „Ausfahrt“. Setzen Sie beim Erstellen Ihrer Landingpage also nur solche Handlungsaufforderungen ein, die tatsächlich zum gewünschten Ziel führen. Bieten Sie beispielsweise ein kostenloses E-Book als Leadmagnet an, wählen Sie CTAs wie „Jetzt herunterladen“ oder „Kostenloses E-Book anfordern“.
Ein Tipp: Möchten Sie ein komplexes Produkt oder eine Dienstleistung verkaufen, sollten Sie sich überlegen, welche „Ausfahrt“ Sie für Ihre Landingpage definieren. Wenn die direkte Buchung oder der Kauf über eine Landingpage eher unwahrscheinlich ist, bieten Sie als CTA besser ein Beratungsgespräch an. Die wenigsten NutzerInnen kaufen ein Auto per Klick – buchen dagegen aber gerne per Klick eine Probefahrt.
Fehler Nr. 2: Auf Ihrer Landingpage ist zu viel los
Im Zusammenhang mit Fehler Nr. 1 sollten Sie beim Erstellen von Landingpages auf zu viel „Drumherum“ verzichten. Wie gesagt: Die Landingpage dient nur der Conversion. Deshalb gehören hier auch weder Pop-Ups noch Support-Chatfenster hin. Besonders nicht diejenigen, die penetrant blinken! Vermeiden Sie es auch, einen ganzen Roman auf Ihrer Landingpage zu schreiben.
Wie Sie es richtig machen: Einige Bilder, vielleicht auch ein Video und natürlich die Call-to-Action-Buttons sind alles, was neben dem Text auf die Landingpage gehört. Der Text selbst sollte klar auf den Punkt bringen, um was es hier geht und was das den BesucherInnen bringt. Und hier lauert auch schon der nächste Fehler.
Fehler Nr. 3: Sie denken nicht aus Nutzersicht, wenn Sie Ihre Landingpage erstellen
„Mehrwert und klarer Nutzen“ ist wohl das Mantra erfolgreicher Marketing-Texte. Das gilt insbesondere für Landingpages. Hier nur die Eigenschaften Ihres Angebots herauszustellen oder Ihr Unternehmen zu loben, ist der falsche Ansatz.
Wie Sie es richtig machen: Geben Sie BesucherInnen das Gefühl: „Hier bist du richtig.“ Hilfreich wäre, je nach Anknüpfungspunkt verschiedene Landingpages zu erstellen, die NutzerInnen je nach Problemstellung oder Bedarf gezielt abholen. Ein Beispiel: Der Anbieter eines Elektrogeräts könnte sowohl eine Landingpage für EndkundInnen als auch für InstallateurInnen erstellen. Die Landingpage für ein kostenloses Webinar über Rosenpflege-Trends 2021 kann sich an absolute AnfängerInnen richten – oder an erfahrene Gartenfreunde, die einfach nur neuen Input brauchen. Während das Produkt bzw. Angebot also gleich bleibt, passen Sie nur den Text an verschiedene Bedürfnisse und Fragestellungen an.
Fehler Nr. 4: Sie geben keine Trust Signals
Das Blaue vom Himmel versprechen kann jeder. Und natürlich macht es auch jeder. Wenn nun das eigene Angebot tatsächlich die perfekte Lösung für alle Anforderungen potenziellen KundInnen ist: Wie stellen Sie das glaubhaft heraus? Findet man dafür nämlich keinen konkreten Nachweis, landet Ihr Unternehmen in der Auswahl schon einmal eine Stufe tiefer. Um das mal mit einem praktischen Beispiel zu vergleichen: Stellen Sie sich vor, Sie suchen nach einer neuen, hochwertigen Pfanne. Würden Sie
a) die Wunder-Pfanne nehmen, die quasi alles kann, die aber nirgendwo irgendwelche Bewertungen hat und über die es keine Statements gibt?
b) die Pfanne wählen, über die sich schon X Käufer positiv geäußert haben, die in diversen Online-Shops bereits hunderte positive Rezensionen aufweist und über die es vielleicht sogar schon aussagekräftige Produkttest-Videos auf YouTube gibt?
Wie Sie es richtig machen: Bitten Sie Ihre bisherigen KundInnen doch einfach um ein knappes Statement, was ihnen Ihr Produkt oder Ihre Zusammenarbeit konkret gebracht hat. Binden Sie einige der Zitate sowie Hinweise auf positive Rezensionen gut sichtbar auf Ihrer Landingpage ein. Diese als „Trust Signals“ oder „Social Proof“ bezeichneten Aussagen stärken das Gefühl Ihrer Interessenten, dass sie bei Ihnen in guten Händen sind.
Fehler Nr. 5: Sie erstellen eine Landingpage, leiten aber keine Aufmerksamkeit darauf
Sie können die schönste Landingpage erstellen und alle gängigen Fehler umschiffen – doch oft werden Landingpages nicht in den Suchergebnissen gelistet. Wenn Sie also niemanden darauf leiten, bleibt sie allein und verlassen in den Tiefen Ihrer Webseite versteckt. Selbstverständlich erfüllt sie dann auch nicht ihren Zweck.
Wie Sie es richtig machen: Verweisen Sie mit Werbeanzeigen, Social-Media-Posts und E-Mails auf Ihre Landingpage und verlinken Sie diese. Außerdem können Sie an passenden Stellen Ihrer Webseite Links setzen. Wichtig ist, dass Anzeigen bzw. E-Mails auch tatsächlich das bewerben, was die Landingpage letztendlich enthält.
Fehler Nr. 6: Sie fragen zu viele Informationen ab
Wenn Sie beim Erstellen Ihrer Landingpage ein Formular einbinden, sollten Sie darin nicht unzählige Informationen der BesucherInnen abfragen. Das hebt die Hemmschwelle und hebt das Misstrauen, Ihnen überhaupt Daten anzuvertrauen. Und auch aus Datenschutz-Sicht ist davon abzuraten. Die DSGVO verlangt nämlich, die Datenabfrage auf das Nötigste zu beschränken.
Wie Sie es richtig machen: Markieren Sie keine Daten als Pflichtangaben, die Sie nicht unmittelbar benötigen: Die Telefonnummer brauchen Sie beispielsweise nicht unbedingt, wenn sich die Interessenten auf Ihrer Landingpage nur ein E-Book herunterladen. Verlangen Sie die Telefonnummer nur dann, wenn es um einen Gesprächstermin oder um eine telefonische Rückmeldung geht.
Fehler Nr. 7: Sie vergessen beim Erstellen der Landingpage das Responsive Design
Viele BesucherInnen kommen mittlerweile über Smartphones oder Tablets auf Ihre Webseite. Während die „klassische“ Computer-Ansicht auf dem Tablet noch ganz gut passen mag, wird es auf dem Smartphone schon eng. Und so kann es beispielsweise passieren, dass Bilder zu groß dargestellt werden oder ein Button-Text deutlich zu lang für den kleinen Bildschirm ist. Und Mouseover-Informationen werden beispielsweise mobil nicht angezeigt.
Wie Sie es richtig machen: Prüfen Sie vor dem Veröffentlichen Ihrer Landingpage, wie diese in der mobilen Ansicht auf Smartphone und Tablet aussieht. Passen die Button-Längen? Ist der Text eventuell zu groß, sodass auf eine Zeile nur drei bis vier Wörter passen? Achten Sie bei allen Elementen auf eine adäquate mobile Umsetzung und eine gute Benutzbarkeit. Die meisten Tools haben eine Option zum direkten Vergleich. Nutzen Sie die!
Hier am Beispiel unserer Landingpage für die Blogbeitrags-Checkliste: Links die dreispaltige Desktop-Ansicht. Rechts daneben die Smartphone-Ansicht, in der die drei Anforderungen aufgrund des schmaleren Displays nur einspaltig aufgeführt werden.
Fehler Nr. 8: Sie testen nicht
Wenn Sie wissen, welche Ihrer Landingpages sich in der Vergangenheit bewährt haben, können Sie diesen Punkt vielleicht vernachlässigen. Im Grunde sollten Sie jedoch niemals darauf verzichten, verschiedene Versionen Ihrer Landingpage zu erstellen und gegeneinander auszutesten. Tun Sie dies nicht, gehen Ihnen womöglich zahlreiche Leads verloren, die eine alternative Landingpage viel besser angesprochen hätte!
Wie Sie es richtig machen: Sie müssen keine komplett neue Version Ihrer Landingpage erstellen. Es reicht oft schon, ein einzelnes zentrales Element zu ändern. Verfassen Sie einen alternativen Ansprachetest, verwenden Sie ein anderes Bild, nutzen Sie direktere Überschriften oder gestalten Sie die Buttons anders. Anschließend lassen Sie die jeweiligen Versionen in einem A/B-Test gegeneinander antreten. So erkennen Sie, welche einzelnen Elemente Ihrer Landingpage ausschlaggebend für eine erfolgreiche Conversion sind und können die Seite nach und nach optimieren. Grundsätzlich gilt immer: Überarbeiten und aktualisieren Sie Ihre Landingpages im Laufe der Zeit. Denn auch, wenn sie am Anfang noch gut konvertierten, könnten einige Inhalte zwischenzeitlich schon überholt sein – und wenn es sich dabei nur um eine einzelne Jahreszahl handelt!
Damit haben wir uns auch schon die acht häufigsten Fehler angeschaut. Und Sie wissen nun, worauf Sie beim Erstellen Ihrer Landingpages unbedingt achten müssen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg dabei! Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie noch Fragen haben oder Unterstützung benötigen.
Danke für die gut verständliche Übersicht. Gerade Fehler 1 und 2 passieren schnell, wenn man im Schreibfluss ist.
Das stimmt – aber was zu viel ist, kann man zum Glück einfach noch rausstreichen. Schwieriger wird’s zum Beispiel, wenn die Landingpage schon steht und man dann erst bemerkt, dass die Texte völlig an der Zielgruppe vorbeigehen!